Groß Wittensees Finanzhaushalt ist klamm wie der spätsommerliche Frühnebel.
Bereits im Februar hat die Kommunalaufsicht bei der Genehmigung der Hauhaltssatzung für 2023 eingeräumt, dass die Gemeinde sich nun mit Einsparungen beschäftigen möge. Warum die Kommunalaufsicht diesen Haushaltsplan überhaupt genehmigt hat, bleibt ein Rätsel. So wird die Gemeinde in 2025 keine Rücklagen mehr haben, von denen sie die Jahresfehlbeträge decken kann.
Weiter heißt es im Genehmigungsbericht:
Wie die Gemeinde die zukünftigen Abzahlungen (Neubau Feuerwehrgerätehaus plus neues Feuerwehrauto, Neubau KITA, Neubau Schule) gestalten möchte, ist uns noch ein Rätsel. Denn Einsparpotenzial gibt es fast schon keines mehr im Dorf. Die Wege und Straßen müssten dringend nach und nach saniert werden, und auch eine neue Dorfmitte soll es mit dem Wegfall der alten Schulwiese nun geben. Das alles wird nun nicht mehr finanzierbar sein.
Die Gewerbesteuereinahmen werden es sicher nicht richten, denn sie bringen die letzten Jahre um die 200.000 € jährlich in die Kommunalkasse. ( 2018 = 201.245,00 €, 2019 = 156.820,00 €, 2020 = 154.404,00 € und 2021 = 154.942,00 €)
Die Planungen in den künftigen Haushalten beziffert der Kämmerer jedoch mit guten 400.000 €. Es wird also mit doppelt so hohen Einnahmen aus der Gewerbesteuer gerechnet. Welche Zahlen realistisch sind, werden wir demnächst im Jahresabschluss sehen.
Dabei decken die Einnahmen nicht mehr die hohen Ausgaben und Tilgungen für die Kredite. Laut Finanzierungskonzept sind alleine für den Schulneubau mit Rückzahlungen in Höhe von um die 200.000€ zu rechnen. Dabei ist unserer Ansicht nach das Konzept veraltet, denn dort wurden noch die 11,1 Millionen € zugrunde gelegt. ( Ende 2022) Im März 2023 war seitens des Bürgermeisters in der Eckernförder Zeitung (Schulneubau in Groß Wittensee: Kosten erneut drastisch gestiegen) dann von Kosten in Höhe von 11,8 Millionen die Rede. Es fehlen demnach in der Planung noch 700.000 €.
Sicher ist allerdings, dass die Steuerabgaben abermals steigen werden (müssen), um auch nur in den Ansatz eines ausgeglichenen Haushaltes zu kommen. Damit wird Wohnen für alle Bürger in Groß Wittensee teurer. Nachhaltiges Handeln heißt allerdings nicht auf Kosten zukünftiger Generationen zu leben. Wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte sind dabei gleichermaßen zu berücksichtigen und in Einklang zu bringen.
Wir von Bündnis.Wittensee. setzen uns dafür ein, dass eine weitere Erhöhung der Grundsteuer B und weitere Belastungen für Bürgerinnen und Bürger in ohnehin schon schwierigen Zeiten vermieden wird. Ein generationengerechter Einsatz der zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen, muss nun oberste Priorität haben .